Kinder aus einkommensschwachen Familien ist der Schulbesuch oft nicht möglich, weil das Geld für Lernmaterialien, obligatorische Schuluniformen und Transport fehlt. Viele Kinder und Jugendliche vagabundieren auf der Straße. Sie verwahrlosen, werden zu Opfern von Gewalt und Missbrauch oder rutschen in die Kriminalität oder Drogenabhängigkeit ab. Daher konzentriert sich die Arbeit von APOYO auf Patenschaftsprojekte für diese Zielgruppe.
Zurzeit führen wir folgende Patenschaftsprojekte:
• Individuelle Patenschaften für Schulkinder
• Patenschaften für die Ausbildungsförderung gefährdeter Jugendlicher
Individuelle Patenschaften vermittelt APOYO seit 1999
Bevor ein Kind ins Patenschaftsprogramm aufgenommen wird, prüft eine Kontaktperson vor Ort den Grad der Bedürftigkeit. Bedingung für die Patenschaft ist ein regelmäßiger Schulbesuch und gewissenhaftes Lernen. Die monatlichen Zuwendungen decken die zusätzlichen Kosten des Schulbesuches. Die Schulkinder erhalten den Beitrag ihrer Paten in voller Höhe, ohne Abzüge für Verwaltung oder sonstige Kosten. Unsere Mitglieder führen die Verwaltungsarbeit ehrenamtlich aus.
Die Verteilung der Gelder vor Ort wird von den Schwestern des Ordens La Divina Providencia in Tegucigalpa unentgeltlich übernommen. Eine von APOYO in Teilzeit arbeitende Sozialarbeiterin kümmert sich um die schulischen Belange der Kinder und um die soziale Situation der Familien, gibt ihnen Orientierungshilfe und berichtet APOYO in regelmäßigen Abständen über die aktuelle Situation der Kinder. Ihre Bezahlung wird aus nicht an Patenschaften gebundenen Spenden, sogenannten freien Spenden, finanziert.
Darüber hinaus werden die Kinder und ihre Familien regelmäßig gegen Ende des Schuljahres von einem Mitglied von APOYO besucht. Die Kosten für diese Reisen werden von dem Mitglied selbst getragen.
Die Paten erhalten jährlich einen individuellen Bericht von APOYO über die Entwicklung des Schulkindes und eine Kopie des aktuellen Zeugnisses. Jährlich werden ca. 15 Kinder im APOYO-Patenschaftsprogramm betreut. Fast alle beenden ihre Schulausbildung mit einem qualifizierten Schulabschluss (Realschule, Gymnasium, technische oder kaufmännische Berufsfachschule).
Etwa 80 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Tegucigalpa leitet der Pädagoge José Hidalgo das HOGAR DIAMANTE, eine mit privaten Spenden getragene Einrichtung. Dort leben etwa 50 Kinder und Jugendliche, allesamt ehemalige Straßenkinder, die aus unterschiedlichen Gründen ihr Zuhause verloren haben.
Wer in diesem Alter auf den Straßen der Millionenstadt überleben will, landet früher oder später fast zwangsläufig in der Kriminalität oder Prostitution; sehr häufig auch in einer der gefürchteten gewalttätigen Jugendbanden, den sogenannten „Maras“.
Im HOGAR DIAMANTE erhalten die Kinder nicht nur ein sicheres Zuhause und eine ordentliche Schulausbildung, sondern auch Zuwendung und Fürsorge. Für die Mehrzahl von ihnen ist das eine unbekannte Erfahrung. Sie sind endlich befreit von der Bedrohung der Straße.
In der schulfreien Zeit können sie in der dem Heim angeschlossenen Landwirtschaft, der Bäckerei oder Schreinerei handwerkliche Fertigkeiten erwerben und sich somit in diesen genannten Bereichen zum Teil selbst versorgen.
Zum pädagogischen Konzept des HOGAR DIAMANTE gehört die Reintegration der jungen Menschen in ihre Herkunftsfamilie. Dazu gehört zunächst die Wiederherstellung des Kontaktes zu Eltern bzw. Verwandten.
HOGAR DIAMANTE bereitet die Familien auf die Wiederaufnahme ihrer Kinder vor und leistet dadurch eine wichtige Orientierungshilfe. So sollen die Jugendlichen davor geschützt werden, ihre „Straßenkarriere“ wieder aufzunehmen, wenn sie das Heim nach der Ausbildung verlassen.
Nicht jede Biografie dieser jungen Menschen ist eine Erfolgsgeschichte. Manchen der vom HOGAR DIAMANTE betreuten Jugendlichen gelingt es nicht, sich dem verelendeten, teils kriminellen Milieu dauerhaft zu entziehen, nachdem sie das Heim verlassen haben. Aber die meisten von ihnen schaffen es.
APOYO unterstützt im HOGAR DIAMANTE jährlich 10 Kinder und Jugendliche durch Patenschaften. Die Jüngeren davon leben im Kinderheim und besuchen die zur Einrichtung gehörende Schule; die Älteren besuchen die Berufsschule INFOP (INSTITUTO DE FORMACION PROFESIONAL) in Tegucigalpa und erlernen hier ein Handwerk.